SCHÄBISCH HALL
Beschränkter Wettbewerb für ein Stadtentwicklungskonzept in Schäbisch Hall
Deutschland, 2015
Die Stadtverwaltung Schäbisch Hall suchte Lösungen, um das Gebiet der alten Bahnlagerhallen in eine neue Nachbarschaft zu verwandeln, damit die Kluft zwischen kompakter Altstadt und extensiven neuen Vortorten überwunden wird. Unser Entwurf ist eine Hypothese, welche sich nicht in Form einer konkreten Stadtstruktur darstellt. Er basiert auf vier strategischen Aktionen, welche die modernen Stadtplanungselemente abwechseln: Gebäude, Mobilität, Nutzung und Freiraum.
1. DIVERSITÄT DER INVESTOREN: Verschiedene Gebäudemaßstäbe sollen unterschiedliche Investoren begeistern. Die unterschiedlichen Gebäudemaßstäbe reflektieren ebenso diverse Wohnungstypen: S, M und L. Jeder Gebäudetyp schließt ebenso einen charakteristischen Grünraumtyp ein: lineare Gebäude mit kontinuierlichen Süd-orientierten Gärten und Terrassen, Blockbebauung mit Gartenflächen auf Erdgeschossniveau und Hochhäuser mit freischwebenden Terrassen sowie nach innen gerichteten Terrassen, um die Belichtung des Gebäudevolumens sicherzustellen.
2. NEUDEFINIERUNG DER ROLLE DES AUTOS: Wir entwarfen ein Viertel, dessen Wege vorwiegend für Fußgänger geschaffen sind. Nur in Ausnahmefällen, wie Notfälle oder die Abfallentsorgung kann das Viertel mit einem Auto befahren werden. Somit strukturiert sich eine Nachbarschaft rund um Fußgängerboulevards und Gemeinschaftsgrünflächen wie die „Allmende“, welche zu dem die Porosität des Stadtgewebes erhöhen ohne die Kompaktheit zu vermindern. Mit der Neudefinition der Rolle des Autos, wird eine Tiefgarage implementiert: 3 voneinander unabhängige Tiefgaragen werden der Nachfrage von Abstellplätzen des neuen Viertels gerecht. Die Unabhängigkeit dieser Großinfrastrukturen lässt eine neue Stadtentwicklung zu, welche Schritt für Schritt vonstattengehen kann.
3. URBANE KONZENTRATION: Das Wohnviertel, welches parallel zu den Bahngleisen entsteht, präsentiert rechtwinkelig zu diesen eine Achse mit Einrichtungen und kommerziellen Nutzungen im Erdgeschoss, wodurch die Straße aktiviert wird, deren Einfluss auch über die neue Station reicht. Eine einheitliche Betrachtung der alten Fabriksfassade sowie der assoziierten Nutzungen mit der alten Fabrik, definieren eine attraktive Route, welche als fußläufige Verbindung zum historischen Zentrum und als Zugangsbereich der neuen Nachbarschaft fungiert.
4. GEMEINSCHAFTLICHE BEWIRTSCHAFTUNG DES FREIRAUMS: Die Definition des Boulevards, und der Allmende basiert auf den alten Bahngleisen, welche als lineare Infrastrukturen agieren und einen sich wandelnden Freiraum ermöglichen: kleine mobile urbane Situationen programmieren den Boulevard und kreieren sich verändernde Szenarien. In der Allmende versorgen die linearen Infrastrukturen kleine Parks, Räume für Urban Gardening sowie temporäre Prozesse, welche die gemeinschaftliche Identität der Nachbarschaft stärkt.
> Autoren:
. Enrique Arenas, Architekt.
. Luis Basabe, Architekt.
. Luis Palacios, Architekt.
> Mitarbeit:
. Silvia Muñoz, Architekturstudentin.
. Andreas Benéitez, Architekt.
. Nieves Calvo, Architekturstudentin.
. Alba Caballero, Architekturstudentin.